
Am 05.11.2025 war die Melde- und Informationsstelle Antiziganismus Hessen bei Pinot jüdische Bildungsbausteine zu der Informations- und Dialogveranstaltung zu Antiziganismus eingeladen.
Niko Deeg, Geschäftsführer von Pinot jüdische Bildungsbausteine, betonte die Wichtigkeit zusammen gegen Antiziganismus zu kämpen. Pinot ist einer der Kooperationspartner von MIA Hessen.
„Aus eigenen Erfahrungen und Rückmeldungen, die uns in unserer täglichen Arbeit erreichen, wissen wir, dass antiziganistische Diskriminierung auch in Hessen, auch in unserem Landkreis, in der Stadt Hanau, nach wie vor ein ernstzunehmendes gesellschaftliches Problem darstellt. Betroffene berichten uns von Ausgrenzung im Alltag, Vorurteilen im Bildungssystem, Anfeindungen im öffentlichen Raum und mangelnder Sensibilität in Institutionen. Diese Erlebnisse zeigen, wie wichtig es ist, Antiziganismus konsequent zu benennen, sichtbar zu machen und gemeinsam Gegenstrategien zu entwickeln. Gerade deshalb ist es uns ein wichtiges Anliegen, als Kooperationspartnerin mit MIA Hessen eng zu kooperieren und Betroffenen niedrigschwellige Wege zur Meldung und Unterstützung anzubieten. Nur durch vertrauensvolle Zusammenarbeit und offene Dialogformate können Vorfälle dokumentiert, verstanden und nachhaltig verhindert werden. Mit der Veranstaltung möchten wir dazu beitragen, Bewusstsein zu schaffen, Solidarität zu fördern und konkrete Handlungsoptionen für eine diskriminierungsfreie Gesellschaft aufzuzeigen.“
Rinaldo Strauß, einer der beiden Projektleiter von MIA Hessen stellte den Jahresbericht über die antiziganistischen Vorfälle in Hessen für das Jahr 2024 vor.
„Im Vergleich zum Vorjahr sind die antiziganistischen Vorfälle um etwa 40%
gestiegen. Es ist leider trauriger Alltag, dass Sinti und Roma angegriffen, beleidigt
und diskriminiert werden oder Gegenstände beschmiert oder zerstört werden. Im
Bildungsbereich – dem Schwerpunkt des diesjährigen Berichts – wurden die meisten Vorfälle aus Schulen oder dem Schulkontext gemeldet. Auch in Schulen werden leider in trauriger Regelmäßigkeit Kinder und Jugendliche antiziganistisch diskriminiert und beleidigt.“

Der Hanauer Anzeiger berichtete:
