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PRESSEMITTEILUNG, 30.11.2023

Melde- und Informationsstelle Antiziganismus in Hessen eröffnet – Einladung zur ersten Regionalkonferenz am 8.12.2023 im Kurhaus Wiesbaden

Die Hessische Melde- und Informationsstelle Antiziganismus (MIA Hessen) wurde dieses Jahr neu eröffnet und ist seit Juli beim Hessischen Landesverband Deutscher Sinti und Roma sowie beim Frankfurter Förderverein Roma e.V. angegliedert. MIA erfasst und dokumentiert Fälle von Antiziganismus. Am 8. Dezember findet nun eine erste Regionalkonferenz im Kurhaus Wiesbaden statt. Mit einem Grußwort werden unter anderem der Hessische Minister für Soziales und Integration, Kai Klose, sowie der Antiziganismusbeauftragte der Bundesregierung, Dr. Mehmet Daimagüler vertreten sein.

Spätestens mit dem Bericht der von der Bundesregierung beauftragten Unabhängigen Kommission Antiziganismus wurden die gesellschaftlichen Dimensionen von Antiziganismus und dessen dramatische Auswirkungen auf Sinti und Roma deutlich. Mit der Melde- und Informationsstelle Antiziganismus (MIA) gibt es nun für Betroffene und Zeug*innen die Möglichkeit unterschiedliche antiziganistische Vorfälle zu melden. Diese werden systematisch erfasst und dokumentiert.
Der Vorsitzende des Hessischen Landesverbandes Deutscher Sinti und Roma, Adam Strauß, betont die Bedeutung der Meldestelle: „MIA ist ein Meilenstein im Kampf gegen Antiziganismus. Es ist wichtig die alltägliche Diskriminierung von Sinti und Roma sichtbarer zu machen, um sie wirksam bekämpfen zu können.“

Schon im ersten Jahresbericht von MIA Bund für das Jahr 2022 wurden bundesweit bereits über 600 Fälle von Antiziganismus in unterschiedlichen Bereichen dokumentiert; darunter neben verbaler Stereotypisierung auch Bedrohungen und Angriffe. Bei über der Hälfte der Fälle, handelte es sich um Diskriminierungen. „Das zeigt, dass Antiziganismus ganz konkret zu Benachteiligungen und Ausgrenzung führt. Damit ist MIA aber auch nur ein erster Schritt. MIA zeigt uns die Aufgaben, die noch vor uns stehen“, so Adam Strauß weiter.

Es ist von einer enorm hohen Dunkelziffer von Vorfällen auszugehen. Die Meldestelle hat ihre Arbeit erst im Frühjahr 2022 aufgenommen und auch unter Betroffenen von Antiziganismus muss die Arbeit der Meldestelle noch bekannter werden. Rassismus gegenüber Roma und Sinti ist alltäglich. „Die diskriminierende Praxis und Betrachtung gegenüber der Minderheit ist seit Jahrhunderten ein Sozialisationsmerkmal der Mehrheitsgesellschaft. Die Melde- und Informationsstelle Antiziganismus tritt Rassismus durch Engagement, Dokumentation und Öffentlichkeit entgegen und schützt die Betroffenen“, erläutert Joachim Brenner, Vorstand des Förderverein Roma e. V.

Am 8. Dezember 2023  lädt MIA Hessen zur ersten hessischen Regionalkonferenz im Wiesbadener Kurhaus ein. Neben einem musikalischen Rahmenprogramm wird es Grußworte geben und die Melde- und Informationsstelle Antiziganismus (MIA) wird vorgestellt. Im Anschluss gibt es bei Getränken und einem kleinen Imbiss Zeit für Austausch.

Mit freundlichen Grüßen vom MIA-Team!