Pressemitteilung: MIA Hessen weiter in Sorge um Finanzierung –
Landtagssitzung zeigt die Notwendigkeit der Arbeit der Meldestelle

 

Der Hessische Landtag hat sich in seiner Sitzung am 15.5.2025

in zwei Anträgen mit Antiziganismus und der Finanzierung der

Arbeit der hessischen Melde- und Informationsstelle

Antiziganismus Hessen (MIA Hessen) befasst. Das durch den

Bund mit einer Anschubfinanzierung angestoßene Projekt

zur Dokumentation antiziganistischer Vorfälle

läuft in Hessen seit 2023 erfolgreich und wird seit Januar

2025 auch anteilig vom Land mitfinanziert, allerdings ist die

Finanzierung über Dezember 2025 hinaus nicht gesichert.

 

 

Rinaldo Strauß, einer der Projektleiter von MIA Hessen,

kommentiert den Beschluss des Landtags:

„Wir begrüßen es ausdrücklich, dass sich der Landtag

mehrheitlich klar gegen Antiziganismus richtet und dem

Nachdruck verleiht, indem regelmäßige Berichte zum Stand der

Bekämpfung von Antiziganismus in Hessen gefordert werden.

Gleichzeitig braucht es dafür aber eine Dokumentation der

Vorfälle. Dafür reicht es nicht, die Arbeit der

Melde- und Informationsstelle als wertvoll zu erachten.

Sie muss auch langfristig gesichert werden!“

 

 

Der beschlossene Antrag von CDU und SPD sieht eine anteilige

finanzielle Förderung nur in Abhängigkeit von einer

fortgesetzte Weiterfinanzierung durch den Bund vor. Der

Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hatte demgegenüber

eine komplette Finanzierung durch Landesmittel vorgeschlagen.

Wie nötig die Bekämpfung von Antiziganismus ist, konnte man

in diesem Zusammenhang auch im Landtag beobachten. Die

antiziganistischen Äußerungen eines Vertreters der AfD dürften

ein Fall für die Meldestelle sein. Der Abgeordnete Schulz

kriminalisierte geflüchtete und zugewanderte Roma und

diffamierte sie mit der rassistischen Fremdbezeichnung.

 

„Das passt in das Muster der AfD, die Ärmsten und Schwächsten

der Minderheit, die am stärksten unter Rassismus und

institutioneller Gewalt zu leiden haben und am massivsten

von Armut betroffen sind, noch zusätzlich zu diskreditieren.

Hier werden antiziganistische Vorurteile geschürt und Opfer

zu angeblichen Tätern stilisiert. Die AfD arbeitet mit

Spaltungen, das ist bekannt. Umso wichtiger ist es, dem

entgegenzutreten und Antiziganismus umfassend zu dokumentieren

und zu bekämpfen“, kritisierte Joachim Brenner, ein weiterer

Projektleiter von MIA Hessen.