Beleidigungen, Angriffe, Mobbing in der Schule: Sinti und Roma sind in Hessen offener Diskriminierung ausgesetzt. Das Problem nimmt zu.
Wiesbaden – Die Zahl der in Hessen registrierten antiziganistischen Vorfälle ist im vergangenen Jahr um rund 40 Prozent gestiegen. Das geht aus dem aktuellen Jahresbericht der „Melde- und Informationsstelle Antiziganismus Hessen“ (MIA Hessen) hervor, der am Donnerstag in Wiesbaden vorgestellt wurde. Die Meldestelle existiert seit Ende 2023 und will die besondere Form von Rassismus und Diskriminierung sichtbar machen, von der die Minderheit der Sinti und Roma betroffen ist.
Insgesamt wurden bei der Meldestelle im vergangenen Jahr 159 Fälle von Antiziganismus in Hessen gemeldet. Gegenüber dem Jahr 2023, als 113 Vorfälle registriert wurden, bedeutet das einen deutlichen Zuwachs. In den allermeisten Fällen ging es um Beleidigungen und ausgrenzendes Verhalten, die Meldestelle hat aber auch zehn körperliche Angriffe und vier Bedrohungen registriert.