Presseinformation
- April 2024
Melde- und Informationsstelle Antiziganismus Hessen (MIA Hessen) und Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Hessen (RIAS Hessen) vereinbaren Kooperation
Die Melde- und Informationsstelle Antiziganismus Hessen (MIA Hessen) wurde im Juli 2023 ins Leben gerufen und hat am 8. Dezember 2023 mit der Regionalkonferenz in Wiesbaden ihre Eröffnung gefeiert. MIA Hessen ist eine zivilgesellschaftliche Melde- und Informationsstelle zum hessenweiten Monitoring von Antiziganismus. Als regionale Meldestelle für Hessen ist MIA Hessen eine Kooperation des Hessischen Landesverbandes Deutscher Sinti und Roma und des Fördervereins Roma e. V. Gemeinsam engagieren wir uns gegen Antiziganismus, für eine Sensibilisierung zum Thema und gesellschaftliche Teilhabe. Mit MIA Hessen wollen wir antiziganistische Vorfälle, erfassen, dokumentieren und auswerten, um Diskriminierung in Hessen sichtbarer zu machen und so wirksamer zu bekämpfen.
Die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Hessen (RIAS Hessen) dokumentiert seit Frühjahr 2022 antisemitische Vorfälle in Hessen, darunter auch jene unterhalb der Strafbarkeitsgrenze. RIAS Hessen kooperiert mit den Jüdischen Gemeinden in Hessen sowie der Beratungsstelle OFEK e. V. für von Antisemitismus Betroffene, engagiert sich gemeinsam mit Museen und Bildungseinrichtungen in Wissenschaft und Forschung und möchte die Gesellschaft für Antisemitismus sensibilisieren.
Seit dem 25. März 2024 kooperieren MIA Hessen und RIAS Hessen nun offiziell!
Die Kooperationsvereinbarung basiert auf dem Anliegen, sowohl im Handlungsfeld des unabhängigen Monitorings von antiziganistischen / antisemitischen Vorfällen als auch im Bereich der Unterstützung, Erstberatung und der Begleitung von Betroffenen von Antiziganismus / Antisemitismus zusammenzuarbeiten. Dies bedeutet, sich über Best Practices auszutauschen und sich gegenseitig für das jeweilige Phänomen zu sensibilisieren. Die Kooperationspartner führen regelmäßige, kollegiale Fachaustausche durch und zeigen sich grundsätzlich solidarisch.
Nach der Sommerpause 2024 werden sich MIA Hessen und RIAS Hessen gemeinsam der Öffentlichkeit präsentieren.
Dr. Susanne Urban (Projektleitung RIAS Hessen): „RIAS Hessen sieht den Schulterschluss mit MIA Hessen als wichtig an; wir sind solidarisch mit von Antiziganismus Betroffenen und möchten den engen Austausch nutzen, um uns gegenseitig zu stärken und die Erfahrungen aus unseren Arbeitsfeldern zu verzahnen und die jeweils andere Stelle daran teil haben zu lassen. Bereits mit Blick auf die Situation geflüchteter Jüdinnen und Juden und geflüchteten Sinti und Roma aus der Ukraine ist dieser Schulterschluss wichtig.“
Rinaldo Strauß (Projektleitung MIA Hessen): „Da sowohl MIA Hessen als auch RIAS Hessen regionale Meldestellen in Hessen sind, ist der kollegiale und fachliche Austausch mit RIAS Hessen für MIA Hessen besonders wichtig. So können Fälle von Antisemitismus bzw. Antiziganismus gut erfasst, dokumentiert und ausgewertet werden. Antiziganismus ist ebenso wie Antisemitismus niemals ein Problem der Betroffenen selbst, sondern ein gesellschaftliches Problem, das die Ungleichwertigkeit von Menschen propagiert. Gemeinsam gegen Menschenverachtung vorzugehen, ist in Zeiten wie diesen, wenn ich an die Wahlergebnisse der letzten Landtagswahl denke oder auch sehe, wie sich der Antisemitismus nach den schrecklichen Ereignissen vom 7. Oktober 2023 Bahn bricht, nur umso wichtiger.“
Kontakt
MIA
E-Mail: mia-hessen@mia-bund.de
Telefon: 0179 7347787
Homepage: www.hessen.antiziganismus-melden.de
RIAS
E-Mail: susanne.urban@rias-hessen.de
Telefon: 0151 24003697
Homepage: www.rias-hessen.de
https://www.instagram.com/rias_hessen/
Grundlage der Arbeit von RIAS Hessen ist die Arbeitsdefinition Antisemitismus der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA).
RIAS Hessen wird durch das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ gefördert. RIAS Hessen wird durch das im Hessischen Innenministerium ansässige Hessische Informations- und Kompetenzzentrum gegen Extremismus (HKE) und im Rahmen des Landesprogramms „Hessen – aktiv für Demokratie und gegen Extremismus“ gefördert.